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Länger arbeiten – kann Österreich ein Vorbild werden?

  • Autorenbild: Anita Glombik
    Anita Glombik
  • 28. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Die österreichische Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) hat kürzlich einen bemerkenswerten Vorschlag gemacht: Unternehmen sollen Anreize bekommen, mehr Menschen über 60 einzustellen und länger in Beschäftigung zu halten. Diskutiert wird eine Quote für Beschäftigte ab 60, verbunden mit Vergünstigungen oder geringeren Beitragszahlungen.


Die Flagge von Österreich weht vor blauem Himmel

Bild von jorono auf Pixaby


Warum das Thema an Bedeutung gewinnt


In dieser Altersgruppe ist die Arbeitslosigkeit besonders hoch. Ein einfaches „Bitte stellt mehr Ältere ein“ hat bislang wenig bewirkt. Unternehmen brauchen konkrete Anreizsysteme, damit die Erfahrung und Kompetenz von Menschen 60+ nicht verloren geht. Andernfalls verschärft sich der Fachkräftemangel, während wertvolles Wissen ungenutzt bleibt.


Potenziale statt Vorurteile


Noch immer haften älteren Beschäftigten Vorurteile an: zu teuer, zu unflexibel, nicht mehr lernfähig. Dabei zeigen Studien und Praxis, dass gerade altersgemischte Teams erfolgreicher arbeiten. Erfahrung, Gelassenheit und Weitblick ergänzen die Technikaffinität und Dynamik Jüngerer. Diese Kombination stärkt Unternehmen in Zeiten von Unsicherheit und Veränderung.


Mögliche Wege für Deutschland


Damit auch hierzulande mehr Menschen länger im Berufsleben bleiben können, braucht es mehr als politische Appelle. Wichtige Ansatzpunkte wären:


  • gezielte Weiterbildung auch für Mitarbeiter ab 60,

  • flexible Modelle wie Teilzeit, Projektarbeit oder befristete Weiterbeschäftigungen,

  • steuerliche Anreize für Unternehmen, die Ältere einstellen oder halten,

  • Gesundheitsförderung, die Beschäftigungsfähigkeit bis ins hohe Alter unterstützt.


Andere Länder zeigen, dass solche Instrumente wirken. In Skandinavien oder der Schweiz gibt es bereits erprobte Lösungen, die älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern echte Wahlmöglichkeiten eröffnen.


Ein Blick nach vorn


Bis 2036 erreichen in Deutschland fast 20 Millionen Erwerbstätige das Rentenalter. Ohne die Generation 60+ wird der Fachkräftemangel nicht zu bewältigen sein. Der Vorschlag aus Österreich mag polarisieren, er macht jedoch deutlich, dass es dringend neue Modelle braucht. Entscheidend ist, ob wir diesen Übergang als Verlust betrachten – oder als Chance, Wissen, Erfahrung und Kompetenz länger für Arbeitswelt und Gesellschaft zu sichern.


Gemeinsam weiterdenken


Genau darum geht es auch in der Community „Karriere 55+“. Dort wird sichtbar, wie viel Potenzial in der Generation 55+ steckt – und wie Arbeitswelten so gestaltet werden können,dass sie altersdivers, zukunftsfähig und wertschätzend bleiben.

Wenn Sie Teil dieser Bewegung werden möchten, treten Sie der Community bei und gestalten Sie aktiv mit, wie wir Arbeit, Alter und Zukunft neu denken.

 
 
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